Ghosting im Arbeitsumfeld: Warum Bewerber und Unternehmen „verschwinden“


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Ghosting

Ghosting – nicht nur ein bekanntes Phänomen aus der Dating-Welt. Im beruflichen Kontext nimmt das unerwartete „Verschwinden“ von Bewerbern und Unternehmen während des Bewerbungsprozesses zu. Doch welches sind die Beweggründe dahinter und wie wirkt sich dies auf die Arbeitswelt aus?

 

Ghosting im Berufsleben

Ghosting manifestiert sich, wenn Bewerber nach einem erfolgreichen Gespräch plötzlich nicht mehr erreichbar sind oder Unternehmen auf Bewerbungen mit Schweigen reagieren. Diese abrupte Kommunikationslücke kann den Ruf und die Ressourcen beider Parteien erheblich beeinträchtigen.

 

Gründe für Ghosting durch Bewerber:

 
  • Besseres Angebot: Manchmal erhalten Bewerber ein verlockenderes Jobangebot von einem anderen Unternehmen, das bessere Konditionen, ein höheres Gehalt oder attraktivere Vorteile bietet.
  • Angst vor Ablehnung: Einige Bewerber möchten die peinliche oder unangenehme Situation einer direkten Absage vermeiden und entscheiden sich stattdessen für das Ghosting.
  • Persönliche Gründe: Lebensverändernde Ereignisse, wie Familienangelegenheiten oder gesundheitliche Probleme, können zu einem plötzlichen Rückzug führen.
  • Kommunikationsüberflutung: Bei gleichzeitigen Bewerbungen bei mehreren Unternehmen kann es schwer sein, allen gerecht zu werden.
  • Negative Erfahrungen: Ein Bewerber, der während des Bewerbungsprozesses negative Erfahrungen macht, verliert möglicherweise das Interesse am Unternehmen.
  • Geringe Investition: Wenn der Bewerber das Gefühl hat, dass er während des Bewerbungsprozesses nicht genug investiert hat, erscheint ein Rückzug ohne Erklärung als weniger problematisch.

Gründe für Ghosting durch Unternehmen:

 
  • Interne Änderungen: Schnelle organisatorische Änderungen, Budgetkürzungen oder geänderte Geschäftsstrategien können Einstellungspläne durchkreuzen.
  • Andere Bewerber: Ein Unternehmen, das sich bereits für einen anderen Bewerber entschieden hat, könnte sich unwohl dabei fühlen, anderen eine Absage zu erteilen.
  • Vergessenheit: In stressigen Zeiten, insbesondere bei großen Bewerbermengen, kann die Kontaktaufnahme zu einigen Bewerbern schlichtweg vergessen werden.
  • Vermeidung negativer Reaktionen: Manche HR-Teams möchten potenziell negative Reaktionen auf Absagen umgehen und ziehen es vor, nicht zu antworten.
  • Rechtsbedenken: Einige Unternehmen fürchten rechtliche Auswirkungen bei der Kommunikation von Absagen und entscheiden sich daher für Stillschweigen.
  • Vorübergehende Einstellungsstopps: Auch wenn der Bewerbungsprozess bereits läuft, können unerwartete interne Entscheidungen zu Einstellungsstopps führen.


Die Auswirkungen des Ghosting

Für Bewerber:

 
  • Emotionale und kognitive Belastung: Das Warten auf eine Rückmeldung, ohne klare Kommunikation, führt zu Unsicherheit und Selbstzweifeln, was mental sehr belastend sein kann.
  • Zeitliche Ressourcen: Der Bewerber hat wertvolle Zeit in den Bewerbungsprozess investiert, von der Erstellung von Unterlagen bis hin zu Vorstellungsgesprächen. Ghosting führt dazu, dass diese Investition ohne jeglichen Ertrag bleibt.
  • Verschwendete Chancen: Während Bewerber auf eine Antwort warten, könnten sie andere Jobangebote verpassen oder nicht weiter nach Alternativen suchen, was letztlich zu verschenkten Gelegenheiten führt.
 

Für Unternehmen:

 
  • Verpasste Talente: Weil einem bevorzugten Kandidaten zugesagt wurde, der letztlich „geghostet“ hat, wurden andere potenziell wertvolle Bewerber abgelehnt. Dies führt zu verpassten Gelegenheiten, Talente zu sichern, die dem Unternehmen von Nutzen hätten sein können.
  • Reputation: Ein schlechter Umgang mit Bewerbern, einschließlich Ghosting, kann zu negativen Bewertungen auf Plattformen wie Google und Kununu führen, was das Unternehmensimage weiter beschädigt.
  • Erhöhte Kosten: Die Notwendigkeit, den Rekrutierungsprozess neu zu starten oder weiter fortzusetzen, kann zu erhöhten finanziellen Aufwendungen führen, von erneuten Stellenausschreibungen bis hin zu weiteren Interviewrunden.

Wie man Ghosting im Arbeitsumfeld vermeiden kann

Ghosting im Arbeitsumfeld kann weitreichende negative Auswirkungen haben, aber es gibt effektive Strategien, um es zu vermeiden:

 
  • Proaktive Kommunikation: Dies ist das Herzstück jeder Beziehung. Beide Seiten sollten stets den aktuellen Stand ihrer Überlegungen und Entscheidungen kommunizieren.
  • Feedback-Kultur fördern: Durch das Sammeln und Geben von Feedback können beide Seiten verstehen, was während des Bewerbungsprozesses gut gelaufen ist und was verbessert werden könnte.
  • Klare Bewerbungs-Timelines: Unternehmen sollten klare Zeitleisten für den Bewerbungsprozess festlegen und diese den Bewerbern mitteilen.
 
 
 
 
 
 
 
  • Transparenz: Unternehmen sollten den Bewerbern klare Informationen darüber geben, was sie während des Bewerbungsprozesses erwarten können.
  • Schulung des Rekrutierungsteams: Ein gut geschultes Rekrutierungsteam kann sicherstellen, dass Bewerber während des gesamten Prozesses respektiert und geschätzt werden.
  • Technologie nutzen: Mithilfe von Technologie können HR-Teams den Überblick behalten und sicherstellen, dass kein Bewerber übersehen wird.
Durch die Anwendung dieser Strategien können Unternehmen und Bewerber die Wahrscheinlichkeit von Ghosting im Arbeitsumfeld erheblich reduzieren und stattdessen eine Kultur des Respekts und der Offenheit fördern.


 

Fazit

Ghosting im Berufsleben bringt eine Reihe von Herausforderungen für Bewerber und Unternehmen mit sich. Beide Seiten können durch offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt dazu beitragen, dieses Phänomen zu minimieren und eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre zu schaffen.


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